Grußwort
„Café Ukraine“
„Es wird unheimlich viel geredet …“
Liebe Gemeindeglieder!
Wieder einmal strömen viele Flüchtlinge nach Deutschland und viele andere europäische Länder. Überwiegend Frauen und Kinder kommen zu uns. Die letzte Flüchtlingswelle erreichte uns 2015 und wurde durch den Krieg in Syrien ausgelöst. Davor waren es die verschiedenen Balkankriege, die in den 90er Jahren Menschen zur Flucht zwangen. Und die Älteren erinnern sich an die Flucht aus dem Osten 1945.
Heute möchte ich die Offenheit gegenüber den Geflüchteten loben. Gerade wieder erlebe ich im Wittlager Land eine große Hilfsbereitschaft. Beispielsweise findet in Bohmte in der St. Thomasgemeinde an jedem Dienstagvormittag das „Café Ukraine“ statt als Treffpunkt für Geflüchtete. Wir haben dabei auch Unterstützung aus Hunteburg.
Es gibt Kaffee und Tee und Süßigkeiten für die Kinder. Es sind immer Dolmetscherinnen da, denn die Geflüchteten aus der Ukraine sprechen in der Regel weder Deutsch noch Englisch.
Ein kleiner Deutschkurs findet im oberen Stockwerk statt. Die Kinder gehen zum Spielen in den Keller. Und es sieht immer wieder aus wie auf einem Basar: Gespendete Bettwäsche, Haushaltsgeräte, Schuhe werden angeboten. Und die Zusammenarbeit mit dem Rathaus ist wunderbar.
Außerdem wird unheimlich viel geredet. Diesen Austausch halte ich für sehr wichtig zum Trost. Alltagssorgen und Zukunftsängste können unter den Ukrainerinnen besprochen werden in einer Direktheit, die wir vielleicht nicht so gut verstehen, weil wir hier in Sicherheit leben. Ich glaube, die Geflüchteten geben sich gegenseitig sehr viel Halt und Trost.
Ein großes Dankeschön möchte ich allen sagen, die das „Café Ukraine“ unterstützen – auch in Hunteburg. Und das sind viele!
Ich danke allen, die Kaffee kochen und Geschirr abwaschen, die dolmetschen, die Kleidung und Haushaltsgegenstände spenden, die die Kinder betreuen und den Deutschkurs durchführen.
Foto: St. Thomas Bohmte |
Ich weiß, dass es auch an anderen Orten und Familien und Firmen viel Hilfe für Geflüchtete gibt. Das finde ich auch ganz wichtig und ganz toll.
Ich denke, dass es bei uns so viel Hilfsbereitschaft gibt, das liegt vielleicht auch daran, dass es so viele Menschen im Wittlager Land gibt, die selber Fluchterfahrungen gemacht haben, die wissen, wie es sich anfühlt, in ein fremdes Land zu kommen, wo man die Sprache nicht versteht.
Viele sind selber hier offen aufgenommen worden und unterstützen jetzt selber andere Geflüchtete.
Daran hätte Jesus seine Freude: „Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.“ (Matthäus 25,35)
Herzliche Grüße
Hartmut Weinbrenner
Vakanzvertreter für Hunteburg